Vor kurzem war ich auf einer Präsentation in der Zentrale der Büchereien Wien am Urban Loritz-Platz. Drei Frauen* von der Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur (stube) stellten eine Auswahl von im Frühling 2014 neu erschienen Kinder- und Jugendbüchern vor. Leider hat sich die Kinder- und Jugendliteratur nicht plötzlich ganz von alleine und über Nacht nach meinen Vorstellungen verändert (warum bloß nicht?), also ist es wieder einmal eine Status quo-Analyse, was ich sehr schade finde.
Voraus schicke ich die Feststellung, dass ich heikel bin, was Bücher angeht und als Kind und Jugendliche viele Bücher und Comics las, die nicht meinem jeweiligen Alter entsprachen. Außerdem hatte ich immer einen ausgefallenen Geschmack. Deshalb fällt es mir auch schwer einzuschätzen, was für welches Alter “angebracht” ist bzw. was Kindern im Allgemeinen gefallen könnte. Ich schreibe also ganz aus meiner subjektiven Perspektive (wie immer) und habe auch nicht jedes einzelne Buch gut durchgeschaut, sondern von den meisten nur die präsentierten Seiten bzw. Inhalte gesehen/gehört. Zusätzlich kommen mir viele Stories bekannt vor – aber ich bin ja auch keine Erstleserin mehr. Falls ihr also ein Buch interessant findet, dann lest und überprüft selbst (Rückmeldungen gerne in den Kommentaren).
Es wurden 52 Bücher vorgestellt, von denen ich eines bereits besitze. Von den übrigen 51 wollte ich nur 2 unbedingt haben, immerhin 10 erst mal lesen und mich dann entscheiden und 2 würde ich nicht ablehnen, wenn sie mir geschenkt würden. Das ist ein wirklich trauriges Ergebnis, finde ich. Aber kein Wunder. Von den 52 Büchern hatten 22 Protagonisten*, 20 Protagonistinnen*, 4 keine Protagonist_innen, 5 hatten je einen Protagonisten und eine Protagonistin, die zumindest oberflächlich gleichermaßen zu Wort kamen – und ein Buch hatte eine Hauptfigur ohne Geschlecht, Körper und Namen. Die menschlichen Protagonist_innen sind überwiegend weiß und able-bodied, besonders in den Bilderbüchern.
Die Bücher selbst waren teilweise nach Themen gegliedert, Schwerpunkte waren: “Wolf”, Religion, Umgehen mit Tod und Trauer. Fantasy, “Future Fiction” und Dystopien sind weiterhin populär, Sachbücher wurden eingestreut und es gab einen Schwerpunkt zu “Gender”. Leider war die Auswahl dafür, dass die Vorstellenden das Wort “Heteronormativität” kannten und benutzten, ungeheuer heteronormativ. Ich nehme an, dass das auch sehr stark am Angebot liegt (und an noch ein paar anderen Faktoren, z.B. der Sammlungs_politik von öffentlichen Bibliotheken).
Dafür, dass 1914 bei den Sachbüchern und der Belletristik für Erwachsene so ein Thema ist, gibt es im Bereich Jugendliteratur nur sehr wenig – und das wenige sei langweilig, sagten die Vorstellenden. Zum Jahr 1934 (in Österreich ein wichtiges Jahr) gibt es dieses Jahr leider überhaupt keine Kinder- und Jugendliteratur.
Aber zur Liste:
Christine Knödler (Hrsg.), Warum ist Rosa kein Wind? Ill. v. Stefanie Harjes, Ravensburger 2014 – “Ein Literaturbuch für Mädchen”, sagt der Verlag. *seeeeeeeufz* Die Zeichnungen sind nicht mein Stil und dicke Frauen*/Mädchen* sah ich keine. Lesen wohl keine Gedichte. *seufz* Das eine Gedicht, das ich sah, gefiel mir gut, ich hab’s aber auch mit Lyrik, mehr kann ich zur Auswahl nicht sagen. Warum keine Literaturanthologie für Jugendliche ohne Festlegung auf ein Geschlecht? Bzw. – feministische Anthologien, wie ich sie in meiner Teeniezeit las … gibt’s die noch?
Marie Dorléans, Der Gast. Aus dem Französischen von Anna Taube, mixtvision 2014 – mit Buchtrailer auf youtube – Meh. Ein Mann geht spazieren und wird das rote Pferd, das er trifft, nicht mehr los. Etwas beklemmend, ultimativ aber relativ simpel und eine alte Geschichte. Ich empfehle stattdessen Das Biest des Monsieur Racine von Tomi Ungerer, das ist lustig, hierarchieentlarvend und wunderbar gezeichnet.
Jürg Schubiger/Wolf Erlbruch, Schon wieder was! Peter Hammer 2014 – Das Cover allein finde ich schon … bezeichnend. (Wer sieht noch einen Mann mit Gänsephallus?) Sehr viele Männergesichter in diesem Buch, irgendwas mit Gedichten und Wortspielereien und ein bisschen aus der Biologie und so … Gegenstück zum ersten Buch? Meh.
Ramadier & Bourgeau, Da kommt der Wolf! Aus dem Französischen von Markus Weber, Moritz 2014 – Whoa. Dieses Buch basiert auf einer Idee, die vom Prinzip her ganz spannend ist: Ein Wolf kommt immer näher und die*der Leser*in wird angewiesen, das Buch zu drehen und zu schütteln – um ihn von einer Klippe fallen zu lassen, also aktiv zu töten. Das finde ich nicht lustig, sondern beklemmend und sadistisch. Jaja, Kinder sollen nicht in Watte gewickelt werden und so weiter (da gibt’s aber bessere Bücher dafür), aber mir behagt das nicht. Ich finde, dieselbe Idee hätte auch viel positiver interpretiert werden können (retten statt töten). Sowas ist für Zweijährige gedacht. Grrrrrr.
Marissa Meyer, Wie Monde so silbern. (Band 1 der Luna-Chroniken-Serie); Wie Blut so rot (Band 2). Aus dem Englischen von Astrid Becker, Carlsen 2014 – He-te-ro-nor-ma-ti-vi-tät ftw! Ok, also im ersten Band ist die Protagonistin Mechanikerin und Cyborg … und Aschenputtel und der Prinz braucht ihre Hilfe und irgendwie ist da noch eine Backstory mit der Mondprinzessin Selene, die angeblich mit 3 Jahren gestorben ist und so – ehrlich gesagt habe ich sicher ca. 100 Filme/Anime/Comics/Bücher gesehen/gelesen, die *genau so* gehen, also bin ich nicht sonderlich interessiert. Kann sein, dass das eine großartige Serie ist, das dürft ihr selbst ergooglen/lesen. Jedenfalls: Grimm’sche Märchen, Prinzessin, Prinz, Dings, bisschen Future Fiction und *schulterzuck*. Weckt mich, wenn ihr fertig seid und erzählt mir, wie es so ist.
Kathryn Lasky, Der Clan der Wölfe. Donnerherz. Band 1. Aus dem Amerikanischen von Ilse Rothfuss, Ravensburger 2014. – Es geht um einen Wolf, der “mit einer leicht verdrehten Pranke geboren” (Zit. Verlagswebsite) wird und deshalb von seinem Wolfsclan ausgesetzt wird. Dann zieht ihn eine Bärin auf und weil er so großartig ist oder was immer, schafft er es doch, sich in der Wolfsclanhierarchie nach oben zu kämpfen, weil er Chronist oder was immer wird und bla bla bla bla bla bla bla. Bla. Ein Jugendbuch, dass den real vorhandenen Ableism in der Gesellschaft aufzeigt, kann’s ja nicht geben. Next?
William Shakespeare: Hamlet. Neu erzählt von Jan Hollm, Ill. von Andrej Dugin, Esslinger 2014 – Eindeutig viel zu wenig Hamletinterpretationen auf der Welt. Shakespeare hat ja keine anderen Stücke geschrieben. Na, vielleicht noch dieses Romeo & Julia-Dings. Sonst nix. Nervt. Die sehr gelobten Bilder sind mir nicht genug, drinnen sind die wichtigsten Zitate und eine kurze Nacherzählung… ich find’s verzichtbar. Warum ausgerechnet dieses Stück? Ich frage mich, was die Botschaft sein soll, die einem Kind mit Hamlet vermittelt wird. In einer Twitterdiskussion wurde darin kein Sinn gesehen und da stimme ich voll und ganz zu. Geht es nur um die Erhaltung des Literaturkanons? Dann doch eher etwas später mit der Graphic Novel-Version von Neil Babra ansetzen.
Anne-Laure Bondoux: Der Mörder weinte. Aus dem Französischen von Maja von Vogel, Carlsen 2014 – Mann kommt an die Südspitze Chiles, tötet dort die Eltern eines Buben und zieht diesen auf. Es kommt ein weiterer Mann vorbei – und da hätte es vielleicht interessant werden können, aber ich sage mal voraus, dass darin keine homosexuelle Liebesgeschichte enthalten ist. Kann nicht sagen, dass mich das Buch interessiert (klingt ehrlich gesagt auch nach ein paar Filmen/Anime/Comics, die ich kenne).
Jan de Kinder: Tomatenrot oder Mobben macht traurig. aus dem Niederländischen von Monika Götze, Atlantis 2014 – Ein wichtiges, mir am Herzen liegendes Thema, auf lesefieber.ch findet ihr eine gute Rezension. Ich hoffe, dass es präventiv hilft – z.B. wenn das Buch gemeinsam in Kindergarten, in der Bibliothek oder zuhause gelesen wird und so Mobbing thematisiert und hoffentlich abgewendet wird. Ich fand einfach die Illustrationen jetzt nicht so besonders, dass ich das Buch unbedingt haben will, aber das ist Geschmackssache.
Fanny Britt/Isabelle Arsenault: Jane, der Fuchs & ich. Aus dem Französischen von Ina Pfitzner, Reprodukt 2014 – Ach, dieser Graphic Novel klang so nett und sah so nett aus. Ich möchte den Comic auch gerne nochmal genau lesen, aber beim Blättern … nun ja. Hélène wird gemobbt, weil sie angeblich zu dick ist. Ist sie aber nicht und durch den ganzen Comic hindurch wird betont, dass *sie* nicht dick ist und Jane Eyre – mit der sie sich stark identifiziert – auch nicht dick ist, dafür nicht besonders schön – aber sie findet trotzdem einen Mann (ist ja auch der wichtigste Aspekt an dem Buch, nicht, dass Jane sich eben *nicht* bedingungslos einen Mann wünscht, ganz klar jaja. GRAH!) und am Schluss finden sich die Außenseiterinnen*, die alle nicht dick sind (ganz wichtig, dass hier kein Kind dick ist) zusammen und werden cool und so. Hauptsache NICHT DICK! Ich würde diesen Comic so gerne sympathisch und alles finden, aber dieses unreflektierte fatshaming halte ich nicht aus.
Rudyard Kipling/ Ulrike Möltgen, Die Entstehung der Gürteltiere. Aus dem Englischen von Irmela Brender, Peter Hammer 2014 – Eine Geschichte aus Kiplings “Geschichten für den allerliebsten Liebling”. Kipling ist, gesamt gesehen, problematisch (Rassismus, Kolonialismus). Aber die Geschichten sind herzig und die Illustrationen sind recht lustig (wenn jetzt auch nicht out of this world). Ich persönlich mag sie und einige Gedichte Kiplings auch – ich überlasse das euch.
Renate Habinger/Verena Ballhaus: Kritzl & Klecks. Nilpferd in Residenz 2014 – Ein Sachbuch, das anhand einer sehr konventionellen Geschichte (Herr Kritzl lädt Frau Klecks zum Frühstück ein – ich weiß aber nicht, wie’s weitergeht) alle möglichen Illustrationstechniken erklärt. Das ist spannend – warum das mit einer blau/rot-codierten Mann/Frau-Geschichte erzählt werden muss, nun … *seufz*
Christian Duda/Julia Friese, Schwein sein. Beltz & Gelberg 2014 – Coco wünscht sich ein Schwein und kriegt eines – Lotte. Aber als Lotte zu groß wird, kommt sie auf den Bauernhof, wo sie sich fremd fühlt, da sie als Haustier aufgewachsen ist. Sie reißt aus und trifft eine alte Dame, mit der sie glücklich lebt – das letzte Bild zeigt jedoch ein Brett mit aufgeschnittener Wurst. Hm. Den Aspekt “Haustiere nicht unbedacht anschaffen” finde ich interessant, das Ende traurig. Drei weibliche Hauptfiguren sind natürlich toll, die Illustrationen aber eher konventionell. Ich bin da eher Fan von Steven Kelloggs Malwine in der Badewanne, wo die Verantwortung für das Haustier und seine Lebensbedingungen bis zum Buchende übernommen und mit viel besseren (und witzigeren) Illustrationen dargestellt wird.
Ulrich Hub: Füchse lügen nicht. Illustrationen von Heike Drewelow, Carlsen 2014 – Panda, Affe, Gans, Tiger und zwei Schafe sitzen am Flughafen fest, weil keine Flugzeuge gehen. Da kommt der Fuchs und mischt die Gruppe auf, Chaos folgt. Basierend auf einem Theaterstück von Ulrich Hub ist das – laut Vorstellenden – ein Kammerspiel. Ich frage mich, ob alle Tiere so mir nichts, dir nichts durch die Sicherheits- und Passkontrolle kommen (racial profiling wurde wohl ausgeblendet) und warum das einzige (aufgrund des Artikel gegenderte) weibliche Tier unbedingt eine Gans sein musste … irgendwie ahne ich Böses. Aber ich hab’s nicht gelesen, also vielleicht … vielleiiiiiicht … *nimmt mal das Beste an*.
Sabine Lipan/Manuela Olten: Mama, da steht ein Bär vor der Tür! Tulipan 2014 – Ein Dialog zwischen Mutter und Sohn, wie denn der Bär, der vor der Tür steht, dorthin gekommen ist und was er will und wie er dann wieder in den Wald zurückkommt. Auch hier bin ich von den Illustrationen einfach nicht so begeistert (wirklich schade). Der Dialog ist ganz nett – sicher gut zum rollenverteilt vorlesen (wären da nicht die fixen Rolleneinteilungen). Für ergebnisoffenes Erzählen und Fabulieren empfehle ich Was ist dir lieber? von John Burningham. (Jaja, Kind der 80er, das könnt ihr aus meinen Empfehlungen ganz eindeutig herauslesen.)
Oliver Scherz, Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika. Ill. von Barbara Scholz, Thienemann 2014 – Youtube-Trailer “Afrika ist das schönste Land, das ich nicht kenne”, sagt der aus dem Zoo ausgebrochene Elefant Abu – Fail. Ganz viel Fail. Afrika ist kein Land. Es wird nur schlimmer. Kauft das nicht.
Neil Gaiman, Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine, Ill. von Chris Riddell, aus dem Englischen von Ursula Höfker, Arena 2014 – Vater holt Milch, kommt erst nach Stunden wieder und hat irrwitzige Geschichten zu erzählen, in denen alle populären Geschichtsversatzstücke (Dinosaurier, Vampire, Piratenköniginnen, Zeitreisen, Aliens, etc.) hervorgezogen und auf Monierung der Tochter (muss so) auch Ponies eingebunden werden. Neil Gaiman gibt mir wenig bis nichts und klaro kann es nicht die Mutter sein, die diese Abenteuer erlebt, natürlich, natürlich, wo kämen wir nur hin. Same old, same old.
Rusalka Reh, Sommer auf Balkonien. Ill. von Anne Ibelings, Jungbrunnen 2014 – Zwei Geschwister, ein Mädchen und ein Bub (der Erzähler) bekommen für die Ferien den Balkon überantwortet. Das würde ich gerne genauer lesen, denn es klingt ganz witzig und das Cover stimmt mich irgendwie nostalgisch. Mit den zuhause freiberuflich arbeitenden Eltern passt es wohl genau ins Zielpublikum (ist ja auch einmal eine Abwechslung) – aber so richtig werden wohl keine Stereotype aufgebrochen.
Lemony Snicket/Jon Klassen, Dunkel. Aus dem Englischen von Thomas Bodmer, NordSüd 2014 – Trailer & Leseprobe auf der Verlagsseite. Diese Geschichte ist eigentlich recht charmant. Leo besucht jeden Tag das Dunkel im Keller, damit es nicht in sein Zimmer kommt und hält es abends mit einer Glühbirne fern – die aber eines Nachts kaputtgeht. Da beginnt das Dunkel mit ihm zu sprechen. Aus persönlichen Gründen hege ich große Sympathien für den Namen Leo und ich würde das Buch aus diesem Grund für verwandte Kinder vielleicht sogar anschaffen, aber so richtig reißt es mich nicht vom Hocker. Wenn ihr noch keine “Keine Angst im Dunkeln”-Geschichten zuhause habt, ist das sicher ein nettes Buch – aber der Protagonist ist halt weiß und männlich (it’s the law).
Helen Docherty, Der Bücherschnapp. Ill. von Thomas Docherty, aus dem Englischen von Dorothee Haentjes-Holländer, Ellermann 2014 – In Gedichtform wird die Geschichte des Bücherschnapps erzählt, ein Wesen, das im Hasental nach und nach sämtliche Bücher klaut, weil ihm niemand vorliest. Häsin Elisa lauert dem Bücherschnapp auf und besteht darauf, dass sie alle zurückgegeben werden – dafür darf das Tierchen bei der abendlichen Vorleserunde mithören. Die Zeichnungen sind arg niedlich und wenig innovativ und das Hasental, in dem so heftig vorgelesen wird arg nostalgisch, das Buch ist aber ganz nett, nur würd ich’s nicht kaufen (sondern auf Wunsch von etwaigen Kindern aus der Bibliothek ausleihen).
Mary Logue, Schlaf wie ein Tiger. Ill. von Pamela Zagarenski, aus dem Englischen von Gundula Müller-Wallraf, Knesebeck 2014 – Das erste Buch, das ich wirklich haben will. Ein kleines Mädchen* fühlt sich noch nicht nach Schlafengehen und die Eltern zwingen es auch nicht dazu, sondern bitten sie, halt einmal den Pyjama anzuziehen, die Zähne zu putzen, um vorbereitet zu sein, wenn sie dann Lust aufs Schlafen hat – und dann genießt sie die Freuden des Im-Bett-Seins – frische Bettwäsche zum Beispiel. Dann befragt das Mädchen* ihre Eltern nach den Schlafgewohnheiten von Tieren – Hund, Katze, Fledermäuse, Wale, Bären und Tiger. Das Mädchen versetzt sich dann in die Schlafgewohnheiten der Tiere und schläft schließlich wie eine Tigerin, damit sie stark wird. Die Illustrationen sind wunderschön – einzig, es sind halt wieder Vater und Mutter und weiß sind sie auch. Aber wegen Walen und Tiger und großartigem Pyjama muss ich das Buch haben.
Griffin Ondaatje/Linda Wolfsgruber, Die Tränen des Kamels. Aus dem Kanadischen von Uwe-Michael Gutzschhan. arsEdition 2014 – Dieses Bilderbuch basiert auf einem Hadith und erzählt die Geschichte eines Kamels, das von seinem Besitzer schlecht behandelt wird und deshalb sehr traurig und einsam ist. Erst als es den Propheten Mohammed trifft, der die Tränen des Kamels in die Träume des Besitzers einfließen lässt, worauf dieser Empathie mit dem Kamel entwickelt und es ab da gut behandelt, wendet sich alles zum Guten. Da der Prophet Mohammed nicht dargestellt werden darf, wird bei den Illustrationen derselbe Kniff wie in dem Film Mohammed – Der Gesandte Gottes verwendet – Szenen mit dem Propheten werden aus seiner Perspektive dargestellt. Wieder finde ich die Illustrationen nicht besonders überragend (wirklich schade).
Annemarie Fenzl/Lene Mayer-Skumanz/Annett Stolarski, Ein Haus voller Zeichen & Wunder. Der Wiener Stephansdom. Tyrolia 2014 – In diesem Buch wird der Stephansdom porträtiert – seine Symbolik, seine Geschichte, seine Sagen. Eine der Autorinnen veranstaltet regelmäßig und schon seit langem die Kinderführungen im Stephansdom und lässt hier ihre Erfahrungen und Kenntnisse einfließen. Prinzipiell finde ich es gut und wichtig, Kindern die Geschichte(n) und Symboliken der Bauwerke in ihrer Umgebung zu erklären. Was ich schade finde, ist dass das hier nicht neutral geschieht, sondern dass es eine deutliche christliche Prägung in der Erzählung gibt und auch noch Gebete hinzukommen, als würden nur christliche Kinder in Wien leben. Aber das Buch kommt eigentlich aus dem ehemaligen Domverlag, der von Tyrolia übernommen wurde. *seufz*
Petra Bahr, Das Krokodil unterm Kirchturm. edition chrismon 2014 – Aus dem evangelischen chrismon-Verlag stammt dieses Buch, das 26 Dinge aus der Kirche von A bis Z erklärt. Sicher ganz hilfreich für Familien, die in die Kirche gehen (Google und selber erklären täten’s eventuell auch) und angeblich funktioniert das Buch auch für katholische Familien. Hauptfigur ist ein Mädchen, das die Fragen stellt und von ihrem roten Krokodil begleitet wird – das ist jedenfalls eine erfrischende Abwechslung.
Frank Schwieger, Das Alte Griechenland. Zu Gast bei Zeus, Sokrates & Co. Ill. von Jörg Mühle. Lesen Staunen Wissen, Gerstenberg 2014 – Die griechischen Göttinnen und Frauen sind wohl “& Co”. Blah. Scheinbar war das “alte Griechenland” zu 99% von Männern bevölkert. Ich lehne das Buch schon vom Titel her ab (nach Durchsicht der Leseprobe finde ich es auch nicht besser) und was mir daran absolut nicht gefällt ist das Einbinden von Bildern aus modernen Filmen, hallo, die griechische Antike hat *genug* Darstellungen von Achilles hervorgebracht, es braucht keinen Extra-Hinweis, dass er nicht wie Brad Pitt ausgesehen hat. Aber das ist doch Humor, yay! Nein. Nein, ist es nicht. Lasst das. Finde ich gänzlich verzichtbar.
Francis Hallé/Luc Jacquet, Das Geheimnis der Bäume. Nach dem Film von Luc Jaquet aus dem Französischen von Edmund Jacoby, Jacoby & Stuart 2013 – Bilder und Fakten aus dem Dokumentarfilm von Jacquet, der auch der Regisseur von Die Reise der Pinguine ist. Je nachdem ist das für euch ein Qualitätsmerkmal oder nicht, ich bin nach dem Lesen des Wikipediaeintrags etwas skeptisch, aber diesmal geht’s ja um Bäume. Ja, ok. Gibt sicher auch viele andere Bücher darüber, wie das mit dem Chlorophyll funktioniert, aber vielleicht gibt’s ja noch irgendetwas ganz Neues (was eine Würgefeige ist, wusste ich schon).
Ab jetzt vor allem Literatur für Jugendliche, dazwischen und am Schluss noch ein paar Kinderbücher
Herbert Günther, Die Zeit der großen Worte. Gerstenberg 2014 – Eins der Bücher zum 1. Weltkrieg, männliche Hauptfiguren, Heteronormativität (wie anders?). Eine deutsche Familie, zwei Brüder, Vater und älterer Bruder melden sich freiwillig, Traumabewältigung nach dem Krieg folgt. Ich wäre auf die Sprache gespannt, aber unbedingt Lesen mag ich das Buch nicht.
John Boyne, So fern wie nah. Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit und Martina Tichy, Fischer KJB 2014 – Als das Gegenstück zum vorigen Buch präsentiert, geht es hier um Alfie, der in London lebt und dessen Vater sich freiwillig meldet. Auch hier geht es die Bewältigung des Traumas nach dem Krieg. John Boyne ist der Autor von “Der Junge im gestreiften Pyjama” (seine Bücher scheinen in den deutschen Übersetzungen seither gerne “Der Junge blablabla” zu tragen).Leider gab es keine Buchempfehlungen mit Geschichten von jungen Frauen oder Mädchen, die den 1. Weltkrieg erlebten.
Andrew Fukuda, Die Jäger des Lichts. Band 2, aus dem Englischen von Kristian Lutze, Ravensburger 2014 – Zeit für Dystopien. Genmutationen, Kannibalen mit Vampirzügen, Flucht, Verstellung, anscheinend ein großer Reisser mit männlicher Hauptfigur. Im ersten Band (Die Jäger der Nacht) ging es um die Flucht auf einem Floß, jetzt ist die Gruppe angekommen in einem seltsamen Paradiesdorf in den Bergen, das vor allem von jungen Frauen bevölkert wird … eigentlich ist es eine “Fleischfarm” für den Herrscher der Welt … äh ja. Na wenn’s Spaß macht.
Stefan Casta, Am Anfang war das Ende. Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer, Fischer Sauerländer 2014 – Sintflut, Apokalypse, eine Schule (für “spezielle Kinder”, wie sich irgendwie herausstellt, aber was das genau heißt, keine Ahnung), vier Jugendliche, die auf einem Floß treiben … und dann? Scheint sich alles in Verwirrung aufzulösen, wie es bei der Vorstellung und in dieser Rezension beschrieben ist. Erzählt wird es von einem alten Mann, der Fokus scheint aber auf Judit zu liegen. Von allen Büchern der Welt, warum genau dieses lesen? Ich könnte es nicht sagen. Ich will’s nicht.
Patrick Ness, Mehr als das. Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell, cbt 2014 – Der Protagonist stirbt, erwacht aber lebendig in einer anderen Welt und plötzlich sind da andere und anscheinend erscheinen Dinge durch bloßes Erwähnen oder daran denken … äh ja.
Margo Lanagan, Seeherzen. Aus dem Englischen von Mayela Gerhardt, Rowohlt 2014 – Hier wird das Motiv der Selkies verbraten, Robben, die sich in Frauen verwandeln und wieder zurück, solange sie ihren Pelz haben. Aber die Geschichte ist fürchterlich: Die Protagonistin, Außenseiterin auf einer Insel, lockt die Selkies mit Zauberkräften ans Land und kontrolliert sie, um durch ihre Schönheit die Fischer der Insel zu kontrollieren und Rache zu nehmen. Ohne ihre Pelze sind die Selkiefrauen gefangen, erst als sie Kinder bekommen (vor allem Söhne?), werden sie von diesen befreit – da kommt mir die Galle hoch. Nicht, weil Frauen* bzw. Mädchen* nicht als “böse” dargestellt werden sollen, sondern weil die Hauptfigur anderen Frauen* Fürchterliches antut, was oft genug im “echten Leben” geschieht – aber wohl ohne kritische Reflektion . Ich wäre gespannt, wie schlimm das Buch wirklich ist, aber zum Lesen gäbe ich es keinem Kind, keinem einzigen.
Hier begann der “Gender”-Abschnitt, gleich mal mit Zuschreibungen von Büchern als “für Mädchen” und “für Jungen”. *seufz*
Nina Blazon, Der dunkle Kuss der Sterne. cbt 2014 – Mädchen aus der Oberstadt (wohnt im Turm) trift “Wüstenwüstling”, als sie durch irgendwelche Umstände (auf der Verlagswebsite stehen die) aus ihrem Turm fällt – Orientalismus, Heteronormativität … muss denn das wirklich sein? (Außerdem erinnert mich dieses “sie hat ihren Glanz verloren” an Howl’s Moving Castle. Sehr originell.)
Eoin Colferm Warp. Der Quantenzauberer. Aus dem Englischen von Claudia Feldmann, Loewe 2014 – Während das vorhergehende Buch als eines “für Mädchen” beschrieben wurde, sei dieses eines “für Burschen”, weil es so fetzig sei. Dabei ist die Hauptfigur hier “FBI-Junior-Agentin Chevie Savano”. Aber auch sie trifft einen Jungen, der in einer Zeitkapsel aus dem viktorianischen England … erstes Buch einer Serie.
David Levithan, Letztendlich sind wir dem Universum egal. Aus dem Amerikanischen von Martina Tichy, Fischer FJB 2014 – Hier sind wir endlich bei dem Buch, dessen Protagonist_in kein Geschlecht, keinen Körper und keinen Namen außer “A” hat. A wacht jeden Morgen im Köper eines anderen Menschen auf, jeden Tag ist xier (Xier? Ein genderneutrales Possessivpronomen, erklärt von Anna Heger) eine andere Person. Als sich A in Rhiannon verliebt, versucht xier ihr* nahezukommen und ihr* zu verdeutlichen, dass xier immer dieselbe Person ist, halt nur gerade in einem anderen Körper steckt. Zudem – das erste Buch auf der Liste, in dem es vorkommt! – hat A Zugang zum Internet und kann so xiese Identität bewahren. Leider wird A auf der Verlagsseite als “er” bezeichnet und auch beim Lesen wird durch xiese Liebe zu Rhiannon anscheinend der Eindruck erweckt, dass A doch eine männliche Existenz sein muss. Auch auf der Website des Autors wird A mit “he” bezeichnet – wahrscheinlich ist also die Freude über das Buch verfrüht. Aber lesen würde ich es gerne, vielleicht gibt’s ja Hoffnung.
Atelier Flora, Das Buch der Verwandlungen. Beltz & Gelberg 2014 – Ein Buch über Verwandlungen, tatsächliche (Raupe zu Schmetterling) und literarische (Stroh zu Gold) und so weiter. Im “Gender”-Abschnitt steht es wohl, weil sich darin eine Frau* in einen Mann* und ein Mann* in eine Frau* “verwandeln”, d.h. durch Abrasieren der Haare bzw. Auftragen von Schminke und Tragen einer Perücke als männlich* bzw. weiblich* lesbar werden. Leider muss das schon fast als revolutionär gelten. Ansonsten – wohl zum Nachdenken über “Verwandlung” bzw. Anleitungen für Verkleidungen?
Frida Nilsson, Hedvig! Die Prinzessin von Hardemo. Ill. von Anke Kuhl, aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger, Gerstenberg 2014 – Anscheinend eine beliebte Serie. Hedvig geht in einem idyllischen Fantasieschweden mit Telefon aber ohne jegliches Internet und so in die 3. Klasse. Ein neues Kind kommt in die Schule (die im Titel genannte Prinzessin) und wird von Hedvig so schön gefunden, dass es auf ihrem Schoß sitzen soll. Aber das zuerst als ein Mädchen interpretierte Kind hat einen Bubennamen, die Neckereien gehen los und Hedvig ist böse auf Olle und schwört Rache. Ein Liebespaar werden sie nicht, aber irgendwie schon? Ach seufz. Lesen würde ich es, um herauszufinden, was jetzt genau passiert (also ob Olle für sein Aussehen geneckt wird oder nur Hedvig wegen Heteronormativität), aber ernsthaft … wird das irgendwann mal besser?
Rose Lagercrantz, Das Geburtstagskind. Ill. von Susanne Göhlich, aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch, Moritz 2014 – Ninni wird in einer Woche sieben. Und sie will Ebba heiraten oder zumindest ihre Freundin werden. Aber ist es nur wegen dem Eisbärenfell? Trubel, Dings und der 7. Geburtstag. Auch hier ist es wohl schon als revolutionär, dass Ninni Ebba heiraten will und nicht Emil und ich sehe schon das Argument kommen mit “Ja, aber *muss* das so betont werden für Siebenjährige” und ich sage … ja. Von daher hätte ich lieber eine deutsche Übersetzung von “La princesse qui n’aimait pas les princes” (Die Prinzessin, die keine Prinzen mochte). Hier ist die Beschreibung auf der Website des französischen Verlags und hier könnt ihr ein paar Blicke ins Buch werfen. Danke an @taubenartigerin für den Hinweis.
Tamara Bach, Marienbilder. Carlsen 2014 – Ein Buch über drei Frauen und unendliche Möglichkeiten. Was wäre wenn? Das wird hier immer wieder überlegt, mit Rückblenden zur Großmutter des Vaters, zur Mutter, zu Mareike selbst. Ungewohnt offen werden Abtreibung, die Situation für Frauen in Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkriegs (in verschiedenen Szenarien) angesprochen – dieses Buch kommt auf meine Leseliste.
Lisa Bjärbo, Alles, was ich sage, ist wahr. Aus dem Schwedischen von Maike Dorries, Beltz & Gelberg 2014 – Alicia will nicht mehr in die Schule, sie arbeitet also in einem Café und zieht zu ihrer Großmutter. Als diese stirbt, muss sie ihre Trauer bewältigen. Natürlich mit Liebesgeschichte, anders geht es nicht (ja, hetero, klaro).
Jennifer Castle, Der Anfang von Danach. Aus dem Englischen von Karen Nölle, Carlsen 2014 – Auch hier ein Leben mit der Großmutter und auch hier Trauer, da Laurel’s Eltern bei einem Autounfall sterben, auch hier die erste große Liebe … (Lieber Alison Bechdels Fun Home.)
Jenny Han/Siobhan Vivian, Auge um Auge. Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann, Hanser 2013 – Rache scheint wirklich ein großes Thema zu sein. Hier verbünden sich drei junge Frauen, die dann aber erschrecken, als ihre Rache Konsequenzen hat und darüber ins Nachdenken kommen. Hm.
Kirsten Boie, Schwarze Lügen. Oetinger 2014 – Anstatt Schwarze Autoren* und Autorinnen* selbst zu Wort kommen zu lassen, gibt es halt diesen Jugendkrimi einer weißen (und berühmten) Jugendbuchautorin … gut gemeint ist auch daneben. Auf der Verlagswebsite steht “Ein spannendes Spiel mit kulturellen Voruteilen und genauem Blick für soziale Milieus” – für Schwarze Menschen in Europa ist das kein Spiel. Bah.
Sally Nicholls, Keiner kommt davon. Aus dem Englischen von Beate Schäfer, Hanser 2014 – Dieses Buch kam auch auf meine Leseliste, denn es geht um die große Pest von 1347-1351, mit einer weiblichen Hauptfigur. Yessssss. (Ja, also Isabel lebt in einem Dorf und die Pest kommt näher und dann ist sie da und dann muss sie mit Tod und allem umgehen und mir doch egal was alles genau passiert – PEST! Geschichte! Woohoo! Falls das Buch doch nicht so toll ist, jammere ich nachher drüber.)
Polly Horvath, Wie wir das Universum reparierten. Aus dem Englischen von Katrin Behringer, bloomoon 2014 – Wieder Autounfall und Tod der Eltern, zwei Cousinen kommen zu ihrem seltsamen Onkel auf eine Insel, die von abgestürzten Flugzeugen übersät ist – aber es ist keine “Wir finden eine neue Familie und alle sind happy”-Geschichte, sondern ein vorsichtiges Abtasten und Austarieren, wie denn Zusammenleben geht, laut den Vorstellenden. Wenn grad nichts anderes Lesbares verfügbar ist, vielleicht.
Jenny Jägerfeld, Der Schmerz, die Zukunft, meine Irrtümer und ich. Aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer, Hanser 2014 – Dieses Buch klingt literarisch spannend. Maja sägt sich die Daumenspitze ab und in diesem Moment geht ihr einiges durch den Kopf. Was die Leidmedien.de zur Buchbeschreibung sagen würden, oje, oje. Ich hoffe nur, dass im Buch die Mutter nicht auch an Asperger-Syndrom “leidet”, sondern damit lebt. Große Liebe natürlich inklusive, yep, so wie’s per Gesetz vorgeschrieben ist. (§2350723492734: Jedes Jugendbuch mit einer weiblichen Hauptfigur muss zwingend eine Liebesgeschichte mit einer männlichen Figur enthalten, ansonsten wird die_der Autor_in verhaftet und lebenslang eingesperrt.)
So. Zum Abschluss noch ein paar Bilderbücher:
Shaun Tan, Die Regeln des Sommers, Aus dem Englischen von Eike Schönfeld, Aladin 2014 – Hach, Shaun Tan. In diesem Buch geht es um zwei Brüder, deren Sommer von gewissen Regeln bestimmt ist. Was passiert, wenn diese nicht befolgt werden, zeigt sich in den Illustrationen. Witzig, manchmal leicht bedrohlich, mit schönen Bildern – yep, würde ich mir zulegen oder als Geschenk nehmen bzw. geben. Definitive Empfehlung.
Martin Baltscheit/Christine Schwarz: Schon gehört? Beltz & Gelberg 2013 – Bei einem schlafenden Flamingo sammeln sich immer mehr Vögel, die pikiert sind, dass der Flamingo nicht zurückgrüßt und erfinden daher immer größere Lügen und Geschichten über den Flamingo. In den Illustrationen verwandelt er sich passend zu den Lügen immer weiter, bis er schließlich wie ein Monster aussieht, das plötzlich einen (oder alle) Vögel frisst und sich dann wieder in den Flamingo zurückverwandelt. Ist also die Aussage der Geschichte: “Gerüchte können doch wahr sein”? Das ging wohl daneben. Und die Illustrationen sind auch nicht besonders.
Stian Hole, Annas Himmel. Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger, Hanser 2014 – Nochmal geht es um den Tod, um den der Mutter – und was diese dann im Himmel tut. Unkraut jäten, z.B. … na danke. Falls das Konzept “Himmel” ohne viel Religion vermittelt werden soll, ist es sicher ein ganz nettes, buntes Buch, mit okayen Collage-Illustrationen. Netterweise wird die Mutter im Himmel auch in die Bibliothek gelassen … aber Unkraut jäten würde ich mir verbitten.
David Wiesner, Herr Schnuffels. Aus dem Englischen von Paula Hagemeier, Aladin 2014 – Das andere Bilderbuch, das ich unbedingt haben will. Herr Schnuffels ist ein Kater (der zufällig meinem Kater sehr ähnlich sieht) und will nicht mit seinem Spielzeug spielen. Nur mit einem … aber das ist eigentlich ein Raumschiff mit klitzekleinen Aliens. Um Herrn Schnuffels zu entkommen, verbünden sie sich mit den Insekten. Das ganze ist eher ein Comic, denn es gibt Sprechblasen – in denen aber kein für uns lesbarer Text steht! Das und die wunderbaren Illustrationen aus Katzensicht – in diesem Video könnt ihr David Wiesner bei der Recherche zusehen – machen das Buch für mich sehr reizvoll.
Nicolas Mahler, Franz Kafkas nonstop Lachmaschine. Reprodukt 2014 – Diesen Comic besitze ich (weil ich darin zitiert werde *angeb angeb*). Ich finde ihn aber tatsächlich auch sehr lustig und empfehle ihn sehr.
Puh! Das war’s! Viel Spaß beim Lesen, falls ich euch nicht gänzlich abgeschreckt habe!