… dann fresse ich euch auf!

Eines meiner absoluten Lieblingsbilderbücher – zum Vorlesen, zum Selberlesen, zum Verschenken – ist “Der Tag an dem Louis gefressen wurde” von John Fardell, hier im Bild in der englischen Ausgabe. Es ist ein sehr witziges und dynamisches Buch mit einer technisch begabten und sportlichen großen Schwester und lustigen Monstern.

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Dabei ist die Geschichte simpel: Sarah und Louis sind im Wald unterwegs, da kommt ein Schluckster und – Schluck! – frisst Louis auf! Sarah sammelt nur kurz etwas auf und rast dann dem Schluckster hinterher, dass die Reifen quietschen. Fast hat sie den Schluckster erreicht, als der unglücklicherweise von einem Grabscherix gefressen wird. Das ist ein Vogel, der auf einem Nest im Meer wohnt, also baut Sarah ihr Fahrrad so um, dass es schwimmen kann.

So geht es weiter – jedes Mal, wenn Sarah das aktuelle Monster fast erreicht hat, kommt ein anderes und frisst es. Sarah baut dann jedes Mal ihr Fahrrad um, damit sie sich unter Wasser, mit Windantrieb, auf Stelzen kletternd fortbewegen kann. Schließlich erreicht sie das letzte Monster, ohne dass dieses auch noch gefressen wird und wartet, bis es eingeschlafen ist. Sie klettert in den Bauch des Monsters und findet dort den unverdauten Louis.

Mit Hilfe eines Schluckauf-Frosches, den sie zu Beginn der Geschichte eingesammelt hatte, verschafft Sarah allen Monstern heftiges Bauchzucken, bis sie einander ausspucken. Dann haben alle Monster natürlich großen Hunger und verschwinden erst, als Louis droht, sie aufzufressen. Sarah baut ihr Fahrrad ein letztes Mal um, so dass es fliegen kann und die Geschwister fliegen nachhause.

Vielleicht liegt es daran, dass ich auch eine große Schwester eines kleinen Bruders bin, dass mir das Buch so gefällt, aber es liegt sicher auch daran, dass die Geschichte einfach witzig ist. Es sind Fantasietiere, die sich hier fressen, mit ausgefallenen Namen und vielen Geräuscheffekten. Eigentlich ist es nicht so sehr ein Bilderbuch, sondern ein Comic, es fehlen nur die Sprechblasen. Ich mag auch, dass Sarah ihr Fahrrad jedes Mal so genial umbaut. Am Liebsten mag ich aber, dass das Buch einige feine Details bereithält, die mir erst beim wiederholten Lesen aufgefallen sind. Leider sind die Figuren wiederum weiß und eine kleine Schwester wäre auch ok gewesen.

Das Buch ist wirklich ideal zum Vor- und Selbstlesen, für jede Anzahl von Kindern, von 3 bis 8. Die vielen Geräusche machen das Vorlesen lebendig und die Wiederholungen erschaffen ein Ritual, die Kinder wissen schon was kommt und freuen sich, wenn ihre Vermutung bestätigt wird. Besonders spannend ist auch die Zeichnung, die zeigt, wie Sarah in die Bäuche der Monster steigt, immer weiter hinein. Es eignet sich als letztes Buch in einer Vorlesereihe, da Sarah und Louis am Ende nachhause fliegen, wie die Kinder auch.

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